Gesehen und Gefahren: Tragende Rolle

Mit dem Fahrrad kommt man prima von A nach B und kann dabei einiges mitnehmen. Insbesondere mit den richtigen Hilfsmitteln werden normale Fahrräder schnell zu "Kleine-Lasten-Rädern". Wir stellen einige Produkte rund um den Lastentransport vor.

Ausprobiert: Große Klappe

Die Schweriner Taschenmanufaktur Red Rebane entwickelt auch für Fahrräder Taschen mit vielen guten Detaillösungen. Die Gepäckträgertasche Easy Exo eignet sich besonders gut für den Transport sperriger Gegenstände, die nicht in herkömmliche Gepäcktaschen passen wie Pakete, Topfpflanzen, Musikinstrumente und mehr.

Wir haben die Tasche ausprobiert. Danach wurden Detailänderungen vorgenommen, auf die wir extra hinweisen. Die Fotos zeigen die von uns ausprobierte Version.

Vorder- und Rückwand der Tasche sind seitlich durch verstellbare Riemen verbunden (beim neuen Modell ein Riemen statt zwei), um sie an Transportgut anpassen zu können. Eine zusätzlich erhältliche Regenhülle schützt zudem vor Regen – allerdings passt sie nur, wenn das Gepäck nicht zu weit über die Tasche hinausragt. 

An der Innenseite kann optional die Flexbag, eine Tasche mit Reißverschluss mit großzügigen 29 Litern Volumen, angebracht werden. Damit ist die Easy Exo auch als ganz normale Packtasche zu gebrauchen. Die Innentasche kann man herausnehmen und als Einkaufstasche nutzen.

Am Gepäckträger angebracht wird die Tasche mit einem gut funktionierenden Hakensystem von Klick Fix. Sperrige Gegenstände lassen sich einfach verstauen. Das lässt sich zwar leicht verstellen, aber die losen Enden müssen etwas fummelig in Haken gesteckt werden, um nicht während der Fahrt umherzuflattern. Hier wünscht man sich einfacher zu bedienende Klettverschlüsse oder ähnliches. Eine Änderung gegenüber der von usn ausprobierten Version: Die gespannten Riemen lassen sich nun leicht mit einer Hand entspannen und die Ladeklappe damit schnell und einfach öffnen. Die Zuladung beträgt maximal zehn Kilogramm.

Insgesamt präsentiert sich die Red Rebane Easy Exo als enorm praktischer und vielseitiger Problemlöser im Alltag. Der Preis liegt bei 125 Euro, die Flexbag ist für 30 Euro, das Regencape für zehn Euro erhältlich.

Weitere Infos gibt es hier. Ein Video, auf der die Funktion der Tasche demonstriert wird, gibt es auf Youtube.

Gepäckträgerkorb mit Box

Für Gepäckträger mit integriertem oder nachträglich montiertem Snap it-Adapter bietet Racktime mit dem Box it einen soliden Korb in zwei Größen, der mit einer darauf abgestimmten Transportbox kombiniert werden kann. Die Box kann abgenommen und unabhängig vom Korb genutzt werden. Beide Körbe sind bis zu 23 Kilogramm belastbar. In Größe S fasst er etwa 13 Liter Volumen, in Größe L 18 Liter. Beide Versionen kosten 84,95 Euro. Weitere Infos auf der Racktime-Homepage.

 

Gepäcktasche vom Sattelmacher

Brooks ist berühmt für die Ledersättel, die sich seit Jahrzehnten bei Vielfahrenden enormer Beliebtheit erfreuen. Das britische Unternehmen hat jedoch noch mehr Produkte im Portfolio: zum Beispiel Rucksäcke und Gepäcktaschen in vielen Formaten. Ein Beispiel dafür ist die Scape Large Pannier, eine wasserdichte Gepäckträgertasche mit 18 Litern Volumen, das bei geöffnetem Rollverschluss bis zu 22 Liter erweitert werden kann. Bis zu neun Kilogramm darf die Zuladung betragen. Am Gepäckträger befestigt wird die Tasche mit einem Klick Fix-Adapter. Für den schnellen Zugriff auf Kleinkram gibt es eine gesonderte Seitentasche. Der Preis liegt bei 120 Euro.

Großer Frontträger

Wer großvolumiges Gepäck wie Pakete transportierten muss, kommt mit herkömmlichen Gepäckträgern schnell an Grenzen. Der Frontgepäckträger von Basil dagegen bietet eine große Auflagefläche und lässt sich an den meisten Fahrrädern nachrüsten. Der Scheinwerfer muss dafür von der Gabelbrücke an eine seitliche Montageposition am Träger ummontiert werden. Er trägt bis zu zehn Kilogramm und kostet 37,49 Euro.

 

Variabler Alleskönner

Die neue Taschenmarke Capsuled ist seit Anfang April im Fachhandel und in Onlineshops erhältlich. Ihr Anspruch ist es, technisch hochwertige Produkte mit minimalistischer Ästhetik aus organischen oder recycelten Materialien herzustellen. Die erste Kollektion umfasst fünf Taschenmodelle: Ein Rucksack, eine Hüfttasche und zwei Taschen für Kleinkram.

Hervor sticht vor allem die Bike Bag, eine teilbare Tasche in Rohrform: Sie lässt sich per Reißverschluss in eine kurze und eine lange Tasche trennen. Mit Schlaufen lassen sie sich an unterschiedlichen Stellen anbringen: Die längere Tasche kann zum Beispiel als Lenkertasche dienen, die kurze als Satteltasche. In voller Länge wird daraus eine Oberrohrtasche, die mit dem Schultergurt auch als Schultertasche funktioniert. Die Taschen bestehen aus recycelten Kunstfasern und sind wasserabweisend. Die Bike Bag kostet 89 Euro.

Weitere Infos zur Kollektion bei Capsuled.

 

Ein Gepäckträger namens Jack

Ebenfalls neu auf dem Markt ist der werkzeuglos montierbare Frontgepäckträger Jack von Wholegraincycles. Er ist aus einer Crowdfunding-Aktion hervorgegangen und wird nun auch im deutschen Fachhandel vertrieben. Importeur ist Cosmic Sports. Der Träger wird einfach am Lenker eingehängt und mit Riemen befestigt. Er wiegt etwa 700 Gramm und kann bis zu fünf Kilogramm tragen. Mehrere Ösen bieten die Möglichkeit, Spanngurte zur Sicherung der Ladung einzuhaken. Jack ist für 89,99 Euro zu haben. Weitere Infos bei Wholegraincycles.

 

Faltbares Lastenrad

Faltradhersteller Dahon hat im Frühjahr ein faltbares Lastenrad präsentiert. Durch das Falten soll sich das Volumen des Rades um 35 Prozent verringern lassen, was das ein oder andere Unterbringungsproblem lösen könnte. Trotz des Faltmechanismus soll es bis zu 250 Kilogramm transportieren können. Der 960-Wattstunden-Akku soll eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern ermöglichen. Die Transportbox kann mit Kindersitzen ausgerüstet werden.

Die beiden Vorderräder haben ein 24-Zoll-Format, das Hinterrad kommt mit 20 Zoll. Geschaltet wird mit einer Fünfgang-Nabe. Das Rad soll im Laufe des Jahres erhältlich sein, zum Preis und der genauen Ausstattung gab es bis Redaktionsschluss noch keine Informationen.

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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