Brücke der ehemaligen Vennbahnstrecke

Radreisebericht: Durch die Eifel

Vier Tage vom 11. bis 14. August 2017 in der Eifel unterwegs. Sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer legen rund 300 Kilometer zurück und bewältigen etwa 3.300 Höhenmeter.

In der Tourenbeschreibung stand etwas von abwechslungsreicher Topographie und Landschaft, hervorragend ausgebauten ehemaligen Bahntrassen und einigen Anstiegen, die zu bewältigen sind. So waren wir alle neugierig, was uns diesmal erwartet. Und schon so viel sei vorab verraten: es war nicht zu viel versprochen.

1.Tag Bad Neuenahr – Daun (74 km; 1.492 Hm)
Nachdem wir uns an unserem Ausgangspunkt in Bad Neuenahr-Ahrweiler trafen und eine kleine Kennenlernrunde stattfand, starteten wir mit sieben Teilnehmer*innen (eine Frau, sechs Männer) auch gleich unsere Tour. Sofort nach Bad Neuenahr zeigte die Eifel ihr kantiges Gesicht. Fahrradwege im Wald, die durch den heftigen Regen am Vortrag ausgewaschen waren, forderten uns sofort mit Steigungen um die 7 %. Der Tacho wollte die Kilometer nicht schnell runterspulen. Nach jedem erklommenen Berg sahen wir uns um und wollten uns mit der schönen Aussicht der Hohen Eifel belohnen. Was wir sahen waren jedoch Nebel und Wolken. Nach einigen rasanten Abfahrten rückte der Nürburgring in unser Gehör. Er lag noch einige Kilometer weit weg, die dröhnenden Motorengeräusche waren jedoch schon zu hören. Nach einem „Boxenstopp“ am Ring ging es dann bei wieder einsetzendem Regen weiter. Wir kamen an vielen Wiesen und Weiden vorbei, fuhren durch schmucke Ortschaften und erreichten am Abend dann unser erstes Etappenziel Daun. Zwar geschafft, aber zufrieden, dass wir alle diese anspruchsvolle Tagestour gemeisterten hatten, ließen wir den Abend ausklingen.

2. Tag Daun – St. Vith (85 km; 1.017 Hm)
Am zweiten Tag ging es nach St. Vith ins Nachbarland Belgien. Davor ging es jedoch erstmal bergauf und bergab nach Gerolstein, unserem ersten Etappenstopp. Die Beine waren noch etwas schwer vom Vortrag, so dass diese manchmal ganz schön brannten. Aber nach jedem Anstieg kommt eine tolle Abfahrt. Nach Gerolstein ging es ins hübsche Prüm, wo wir uns in einem netten Bistro am Markt stärkten. Die Weiterfahrt führte uns auf den Eifel-Ardennen-Radweg, einer ehemaligen Bahntrasse. Auch hier ging es stetig bergauf, aber auf einer so guten ausgebauten Trasse glühte der Kilometerzähler und wir kamen schnell an die Grenze nach Belgien. Das Erlebnis, mit dem Fahrrad eine Grenze zu überfahren, ist auch nicht alltäglich. Wie bereits in Deutschland ging es auch in Belgien auf der stillgelegten Bahntrasse durch wundschöne einsame Wälder weiter. Es war eine faszinierende Ruhe. In St. Vith wartete dann ein hübsches Hotel direkt an einem Weiher auf uns.

3.Tag St. Vith – Hillesheim (75 km; 425 Hm)
Wie immer war unsere Abfahrtszeit 09.00 Uhr. Es ging diesmal auf dem Vennbahn-Radweg Richtung Norden noch ein gutes Stück durch Belgien. Nach dem Abzweig auf die Venn-Querbahntrasse legten wir am See von Bütgenbach eine Kaffeepause ein und genossen auf der Terrasse den herrlichen Ausblick. Dabei schien uns wunderbar die Sonne ins Gesicht. Nach zwei Tagen grauem Wetter war dies für alle eine Wohltat. Weiter ging die Fahrt auf der ehemaligen Bahnlinie, die so gut ausgebaut ist, dass wir von einer Fahrradautobahn sprachen. Es war so toll diese zu fahren, so dass auch die Steigungen kein Thema waren. Auf dem Kyllradweg wurde es dann eng, denn es fand der 3. Rad-Aktionstag „Grenzenlos Kyllradweg“ statt. So zog es viele auf die Räder, um die verschiedenen Aktionsstände zu besuchen. Auch wir nahmen das Angebot an und informierten uns über weitere Fahrradstrecken in der Eifel. Bei einer weiteren Rast am Kronenburger See genossen wir den Sonntag im wahrsten Sinne des Wortes. Der letzte Abschnitt nach Hillesheim war dann ohne weitere Anstrengungen schnell geschafft.

4. Tag Hillesheim – Bad Neuenahr (67 km; 359 Hm)
Heute war schon der letzte Tag unserer Tour, der unter dem Motto stand: „Wir haben Zeit und es geht nur noch bergab“. Wieder vorbei an schönen Dörfern, an Rindern, Schafen, Ziegen und Kängurus (!) kamen wir schnell an den Wasserfall bei Üxheim. Ein immer weiter wachsender Wasserfall mitten in der Eifel. Wir waren alle beeindruckt. Weiter ging es dann auf dem Kalkeifel-Radweg, der tief eingeschnitten in der Landschaft verläuft. Hier kommen die stark bewaldeten Berge besonders gut zur Geltung. Auch an diesem Tag zeigte sich der Sommer von seiner schönsten Seite. Nach einer Mittagspause ging es immer weiter bergab, bis die ersten Weinberge im Ahrtal vor uns lagen. Was für ein Anblick! Die Fahrt durch das Ahrtal stoppten wir mehrmals um tolle Fotos zu machen und einfach dieses kleine Anbaugebiet auf uns wirken zu lassen. Dies war noch einmal ein Highlight dieser vier Tage.
In Bad Neuenahr angekommen, machten wir zum Abschluss noch einmal einen Abstecher in ein Eislokal, bis dann jeder die Heimfahrt antrat.

Fazit: Diese Tour war in jeglicher Hinsicht abwechslungsreich. Das Wetter reichte von Dauerregen und 12 Grad bis Sonnenschein pur und 26 Grad. Wir radelten durch tiefe Täler und erklommen so manche hohen Berge mit so mancher rasanten Abfahrt. Wir fuhren auf ausgespülten unwegsamen Waldwegen und jagten über Fahrradautobahnen, wie es die Bahntrassen sind. Wir sahen ganz viele Wiesen und Wälder bis hin zu Weinbergen, die uns von Südeuropa erinnerten.

Ein herzlicher Dank gilt vor allem Reiner Kiehn vom ADFC Kreis Groß-Gerau, der diese Tour organisierte und führte, die bei uns wertvolle Eindrücke hinterlassen wird. Die Eifel ist ein vielfältiges Gebiet, was es sich zu erkunden lohnt.

Vielen Dank an Maria für den Tourenbericht.

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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