Wegweiser Brauereienweg

Radreisebericht: Franken - Brauerei- und Biergartentour

Vier Tage vom 16. bis 19. September 2016 in Franken unterwegs. Acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer legen rund 234 Kilometer zurück und bewältigen etwa 2.000 Höhenmeter.

Freitag, 16.09.2016:
Für den heutigen Tag war ursprünglich nur die Anreise per Bahn nach Bamberg geplant. Einen Zwischenhalt in Schweinfurt nehmen fünf von uns aber zum Anlass auf die Räder zu steigen und die restlichen 62 km auf dem Main-Radweg mit Muskelkraft bis zum Etappenzielort Bamberg zu strampeln. Denn die Temperaturen sind angenehm warm, es ist trocken, ab und an scheint noch die Sonne. Diese Gruppe macht (Bier-) Trinkpausen in Hassfurt und Roßstadt. Bei unserem Quartier in Bamberg (Hotel „Am Blumenhaus“) treffen beide Gruppen wieder zusammen. Die Bahnfahrer-Gruppe hat inzwischen die Zeit genutzt um das schöne Bamberg zu besichtigen. Das holen aber auch die anderen nach beim abendlichen Stadtbummel und beim Abendessen auf der Terrasse des Hotels „Brudermühle“. Dort haben wir Logenplätze mit direkter Sicht auf das wunderschöne alte Brückenrathaus von Bamberg, das mitten auf dem linken Regnitz-Arm steht. Malerischer gehts nicht!

Samstag, 17.09.2016:
„Unwetterwarnung: Ergiebiger Dauerregen mit Niederschlagsmengen von mehr als 80 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden; bei Bächen und Flüssen Gefahr von Hochwasser“: So lautete die Wettervorhersage für heute. Die Nacht über hat es tatsächlich ergiebig geregnet, bei unserem Start in Bamberg (9 Uhr, wie üblich) ist es jedoch fast trocken - na ja, es tröpfelt ein wenig. Den Vormittag bleibt es dann auch so, nachmittags, in etwa ab Hirschaid, geht es aber so langsam in einen gleichmäßigen Regen über – ein Unwetter aber ist das nicht. Wir trotzen allem Unbill des Wetters und fahren ganz gelassen die Route so wie sie ursprünglich vorgesehen war. Zunächst aber besuchen wir den Domberg und das Kloster St. Michael in Bamberg. Von Bamberg bis zum Tagesziel Forchheim sind es, wenn man die direkte Route entlang des Regnitz-Radwegs nehmen würde, nur 25 km, und die sind auch noch ganz flach. Das wäre aber dann doch zu einfach. Wir fahren stattdessen eine Runde um Bamberg, über Viereth, Lisberg, Burgebrach und Frensdorf. Da sind einige giftige Steigungen dabei, ein kurzes Stück weist sogar 15 % auf. Da verweigere ich und schiebe. Dann fahren wir wieder ins Tal der Regnitz, die wir bei Pettstadt mit einer Gierseilfähre (der ältesten ihrer Art in Oberfranken) überqueren. Dann geht es weiter im Regnitz-Tal entlang. Bei Hirschaid hört es dann auf, ungleichmäßig zu regnen. Drei von uns beschließen, lieber direkt die 11 km nach Forchheim zu radeln. Die übrigen fünf ziehen es aber vor, den originär geplanten Abstecher hoch auf den Kreuzberg zu radeln. Im trotz des Regens gut besuchten Brauhaus Kreuzberg nehmen sie eine kleine Probe des reichhaltigen Bier- und Speisenangebots. Schließlich kommen sie gegen 17.15 Uhr in Forchheim (Hotel „Am Kronengarten“) an, wo die anderen drei schon warten. Der Kurs ist heute sehr variantenreich. Meistens gibt es hervorragenden Asphalt, zweimal aber müssen wir geschotterte oder matschige Feldwege nutzen, die wegen des Regens besonders glitschig sind. Zwei Ausrutscher-Umfaller, die glimpflich ausgehen, zeugen von den Freuden des Radfahrens bei Regen. Eigentlich wollten wir in Forchheim noch den Kellerwald besuchen, den größten Biergarten der Welt; dieses Vorhaben fällt aber buchstäblich ins Wasser. Unser Versuch, stattdessen am Abend in einem Brauerei-Gasthof in Forchheim zu speisen scheitert: Alles besetzt! Also essen wir in der Osteria am Forchheimer Paradeplatz - auch dort gibt es Bier.

Sonntag, 18.09.2016:
Heute Morgen regnet es sehr gleichmäßig vor sich hin. Das hält uns aber nicht davon ab auch heute den geplanten Tageskurs unerbittlich durchzuziehen. Wir nehmen nicht den direkten Weg, der im Wiesent-Tal Richtung Tagesetappenziel Aufseß führen würde, sondern fahren eine 20-km-Runde durch die umliegenden Hügel. Die Strecke ist sehr gut zu fahren, allerdings gibt es auch heute wieder eine kleine Schotterpassage. Eine 15-prozentige Steigung haben wir heute nicht dabei, nur eine 14-prozentige. In Ebermannstadt machen wir Mittagspause. Im Gasthof „Eisenbahn“ gibt es gutes ungespundetes Keller-Bier von der Brauerei St. Georgen (Buttenheim). Hinter Ebermannstadt verlassen wir das Tal der Wiesent und wechseln ins Tal des Leinleiter-Baches. Dort führt ein wunderbar zu fahrender Radweg auf der Trasse einer ehemaligen Bahnlinie entlang. Am Schluss der Tagesetappe sind noch ein paar Höhenmeter zu überwinden. Wir sind jetzt auch von innen nass. Gegen 15.30 Uhr sind wir in unserem Quartier angekommen, dem Brauereigasthof Rothenbach in Aufseß. Wahrzeichen des kleinen Örtchens ist das etwas erhöht liegende Schloss Unteraufsess, das sich leider in Privatbesitz befindet. Und der Ort Aufseß wurde 2001 sogar ins Guinness Buch der Rekorde eingetragen: Es hat die meisten Brauereien (nämlich 4) bezogen auf die Einwohnerzahl. Immerhin: Heute hat es nur einmal geregnet.

Montag, 19.09.2016:
„Und der Himmel verschmilzt mit dem Asphalt“: Diesem Wahlspruch des heiligen Sankt Joachim bleiben wir auch heute treu. Denn nach einer Regenpause in den frühen Morgenstunden fängt es pünktlich zu unserer Abfahrt an leicht zu nieseln und oben auf dem Galgenhügel (bei Aufseß) angekommen fängt es an ordentlich zu regnen. Also müssen auch die Optimisten rein in die Regenklamotten. Allerdings schwächt sich der Regen bald wieder etwas ab, es bleibt aber fast den ganzen Rest unserer Tagestour nass. Nach einigem Auf und Ab auf dem Brauerei- und Biergartenweg machen wir im Brauereigasthof in Huppendorf Pause, direkt gegenüber der Brauerei „Grasser“. Bei einigen Gläsern Vollbier und „Blauen Zipfeln“ beschließen wir, erstmals bei dieser Tour vom etwas verwinkelten Verlauf des Brauerei- und Biergartenradwegs abzuweichen und stattdessen die Direttissima nach Bamberg zu wählen. Dort erreichen wir den Zug ab 15.25 Uhr nach Frankfurt, wir müssen also heute nur einmal umsteigen. Und bei der Ankunft in Groß-Gerau wird die Tour in einem griechischen Restaurant zünftig abgeschlossen – mit einer Runde Bier.

Fazit: Hervorragendes Bier von exzellenten Brauereien, ebenso herausragende Organisation der Tour (dank Tourguide Reiner Kiehn), schöne Landschaft, hitzefreies und kontinuierliches Wetter, sehr nettes Team - also eine rundherum gelungene Tour.

Danke an Benno für den Tourenbericht.

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https://kreisgg.adfc.de/artikel/radreisebericht-franken-brauerei-und-biergartentour

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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