Radreisebericht: Vom Rhein zum Wein ins Ried
Zehn Tage vom 26. August bis 04. September 2015 am Rhein, im Schwarzwald, im Kinzig- und Murgtal und an der Bergstraße unterwegs. Sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer legen rund 870 Kilometer zurück und bewältigen etwa 5.200 Höhenmeter.
Mittwochmorgen, es ist der 26. August 2015, sternförmig sammeln wir uns am Bahnhof in Mainz. Wir, das sind sechs Männer und Frauen, ausgerüstet mit unseren Trekkingrädern und Gepäck für die kommenden zehn Tage. Hier startet unsere Reise im Schweizer Reisezug in Richtung Süden. Ab Basel stellt sich so langsam Urlaubsfeeling ein, die Landschaft wird zunehmen ländlich und bergiger, bis wir zuletzt mit der Zahnradbahn die 2.054 Meter Höhe erreichen. Wir sind am Oberalpsee im Quellgebiet des Rheins angekommen.
Nach einem entspannten Abend bei hochprozentigem Nachtisch, starten wir die Tour Donnerstagmorgen bei herrlichem Wetter mit einer spannenden Abfahrt auf der Passstraße in Richtung Chur. Nach jeder Abfahrt kommt der nächste Anstieg und so arbeiten wir uns durch wunderschöne Alpenlandschaft bis zur Rheinschlucht vor. Hier werden wir für unsere Anstrengungen nochmals mit atemberaubenden Blicken belohnt.
Am 3. Tag der Reise rollen wir entspannt große Stücke auf dem Rheindamm und lassen die Schweiz und Lichtenstein fast wie im Film an uns vorbei ziehen.
Am 4. Tag starten wir in Bregenz und umfahren den Bodensee großräumig auf der Schweizer Seite. Die anspruchsvolle Voralpenlandschaft verlangt uns einiges ab, entlohnt aber auch immer wieder mit tollen Ausblicken und schönen Panoramen.
Der 5. Tag beginnt in Schaffhausen mit dem immer wieder berauschenden Anblick des Rheinfalls. Von hier aus geht es ohne große Anstrengung am Rhein entlang. Es ist immer noch sehr heiß und so bietet ein Bad im hier sehr klaren und türkisfarbenen Rhein eine willkommene Abkühlung. Nachdem wir nun schon vier Etappen mit 387 km und 2.300 Höhenmetern geschafft haben, ist als Belohnung eine Übernachtung im Schloss mal gerade gut genug. Na ja, ein Luxushotel hat die Evangelische Kirche nicht aus Schloss Beuggen gemacht, aber eine wunderschöne Bildungsstätte, in der wir einen herrlichen Abend auf der Terrasse über dem Rhein schwebend in lustiger Runde miteinander verbringen können, um dann hinter dicken Mauern, in kühlen Zimmern, den wohlverdienten Schlaf zu genießen.
Am 6. und 7. Tag geht es am Fuß des Schwarzwald und durch die Rheinebene über Freiburg nach Forbach. Hier teilt sich die Gruppe.
Am 8. Tag fährt die eine Hälfte das schöne, aber anspruchsvolle Kinzigtal hoch nach Freudenstadt und dann das verwunschene Murgtal hinunter bis in das romantische Gengenbach. Die zweite Gruppe gönnt sich eine kleine Auszeit mit „nur“ 70 Kilometern durch die Rheinebene.
Am 9. und 10. Tag geht es weiter durch die Rheinebene am Fuß der Bergstraße und quer durchs Ried zurück nach Groß Gerau.
Es liegen rund 870 Fahrradkilometer mit etwa 5.200 Höhenmetern hinter uns. Stolz, müde und rundum gestärkt verabschieden wir uns voneinander.
Ein herzliches Dankeschön an unsere Tourleitung für die hervorragende Planung und Organisation.
Danke an Maria für den Tourenbericht.